Pressemitteilung zu den Gesprächen der Bildungsallianz und den Plänen der Regierungsfraktionen zum Umbau des Schulsystems in Baden-Württemberg

Veröffentlicht am 2. Mai 2024

Die berufliche Bildung muss mehr als bisher in den Fokus rücken. Es braucht mehr berufliche Bildung und nicht noch mehr Wege zum Abitur. Daher fordert der BLV ein klares Bekenntnis zur Gleichwertigkeit von beruflicher und allgemeiner Bildung.

Es braucht mehr berufliche Bildung nicht noch mehr Wege zum Abitur – Berufliche Bildung bietet beste Aufstiegs- und Gehaltschancen

Berufsorientierung an allgemeinbildenden Schulen muss von Expertinnen und Experten für berufliche Bildung gemacht werden

380.000 junge Menschen ohne abgeschlossene Berufsausbildung – mehr Fördermöglichkeiten für eine erfolgreiche Berufsausbildung notwendig

Stuttgart, den 2. Mai 2024 „Heute starten zahlreiche Abschlussprüfungen an den beruflichen Schulen im Land. Ein guter Moment um bei den heutigen Gesprächen zur Bildungsallianz die berufliche Bildung mehr als bisher in den Blick zu nehmen. Dabei darf es nicht um noch mehr Wege zum Abitur gehen, sondern es braucht ein klares Bekenntnis zur Gleichwertigkeit von beruflicher und allgemeiner Bildung“, fordert der BLV-Vorsitzende Thomas Speck heute in Stuttgart.

Die Stärkung der Berufsorientierung an Real- und Gemeinschaftsschulen kann nur dann funktionieren, wenn auch Expertinnen und Experten für berufliche Bildung beteiligt werden. Außerdem müssen flächendeckend allgemeinbildende Gymnasien mehr als bisher miteinbezogen werden. Immer noch glauben zu viele Eltern, dass berufliche Abschlüsse weniger wert seien. Doch das Gegenteil ist der Fall: „Neben der allgemeinen Hochschulreife an den beruflichen Gymnasien bieten berufliche Schulen über duale Ausbildung, Meister- und Technikerzentren Abschlüsse auf Bachelorniveau an. Beste Aufstiegs- und Gehaltschancen für junge Menschen und gleichzeitig Nachwuchsschmiede für den enormen Fachkräftebedarf unserer Unternehmen und Handwerksbetriebe“, stellt der BLV-Vorsitzende fest.

Auch die Zugänge zu den beruflichen Gymnasien müssen nun über mögliche Kooperationen mit Real- und Gemeinschaftsschulen weiter gestärkt werden. Neue allgemeinbildende Oberstufen, die nur das Abitur im Blick haben, werden dazu führen, dass leistungsschwächeren Schülerinnen und Schülern immer weniger Lehrerressourcen zur Verfügung stehen. Seit Jahren gelingt es ja nicht einmal die ungleiche Lehrerversorgung der beruflichen Gymnasien auf das Niveau der allgemeinbildenden Gymnasien anzuheben. Wie sollen da weitere Oberstufen finanziert werden?
Angesichts einer Rekordzahl von 380.000 jungen Menschen ohne abgeschlossene Berufsausbildung und einem gleichzeitig riesigen Fachkräftemangel sollte die Politik erst einmal diese grundlegenden Probleme lösen: Dazu muss sie sicherstellen, dass 70 % eines Schülerjahrgangs die beruflichen Schulen besuchen und dort die Fördermöglichkeiten vorfinden, die sie brauchen, um eine Ausbildung erfolgreich zu absolvieren. „Das Qualitätsniveau der Jobs von morgen steigt kontinuierlich. Dabei geht es um mehr als nur die Vermittlung praktischer Fähigkeiten, berufliche Bildung hat immer die Berufsgestaltung insgesamt inklusive aller benötigter Kompetenzen im Blick“, so der BLV-Vorsitzende abschließend.

Hier finden Sie die Pressemitteilung als Pdf zum Download.

Veröffentlicht am 2. Mai 2024

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