Zum Maßnahmenpaket des KM zur Lehrkräftegewinnung und Sicherung der Unterrichtsversorgung

Veröffentlicht am 13. April 2023

Der Lehrerberuf und die Lehrkräfteausbildung müssen attraktiver werden, ansonsten wird es nie gelingen die Abwärtsspirale zu durchbrechen.

  • geplante Einschränkungen verunsichern Lehrkräfte – weitergehende Maßnahmen vom Tisch
  • BLV lehnt höhere Pflichtstunden für Referendarinnen und Referendare ab – Einstellung zum 01. August für Referendare muss jetzt endlich kommen
  • Forderungen: Betriebskindergärten an Schulzentren, flexibles Lebensarbeitszeitkonto und duale Lehrkräfteausbildung

Stuttgart, den 31. März 2023 „Die geplanten Einschränkungen bei Teilzeit aus sonstigen Gründen und dem Sabbatjahr verunsichern viele Lehrkräfte. Wenigstens den Klassenteiler hat man unangetastet gelassen. In anderen Bundesländern erhöht man die Lehrerarbeitszeit oder die Schülerzahl pro Klasse generell. Gut, dass Frau Kultusministerin Schopper davon die Finger gelassen hat. Allerdings enttäuschen mich die Überlegungen zur Erhöhung der Pflichtstunden für Referendarinnen und Referendare. Trotz des Wegfalls der Abschlussarbeit, wird die Arbeitsbelastung der Lehrkräfte in Ausbildung damit steigen“, befürchtet der BLV-Landesvorsitzende und stellvertretende Bundesvorsitzende Thomas Speck.

Der Lehrerberuf und die Lehrkräfteausbildung müssen attraktiver werden, ansonsten wird es nie gelingen die Abwärtsspirale zu durchbrechen. Seit Jahren gibt es dazu Vorschläge von Seiten des BLV, z.B. die Einrichtung von Betriebskindergärten an Schulzentren, so dass auch Lehrkräfte in der Familienphase bereit sind mit verbesserter Kinderbetreuung mehr zu unterrichten. Schließlich reduzieren die allermeisten Lehrkräfte aus familiären Gründen Ihr Deputat. Auch die Einführung eines flexiblen Lebensarbeitszeitkontos lässt leider immer noch auf sich warten, ist heutzutage aber ein wichtiger Imagefaktor. Aus Studien sollte diese Tatsache auch der Kultusministerin bekannt sein. Außerdem empfiehlt der BLV die duale Lehrkräfteausbildung wie sie an der TU München umgesetzt wird, auch in Baden-Württemberg umzusetzen.

Klar ist jetzt schon, dass die zukünftigen Veränderungen bei Teilzeit und Sabbatjahr auf bereits gestellte Anträge keine Auswirkungen haben. Weiterhin bleibt es auch dabei, dass befristet Beschäftigte über die Sommerferien bezahlt werden sollen. Darüber hinaus hat das Ministerium den Ausbau der Angebote zum Arbeits- und Gesundheitsschutz zugesagt. Leider bleibt eine wichtige Baustelle zur Attraktivitätssteigerung des Lehrerberufs bestehen: „Baden-Württemberg muss endlich die Einstellung der Referendarinnen und Referendare zum 01. August umsetzen. Das wäre das Mindeste angesichts der Erhöhung ihrer Pflichtstundenzahl“, fordert Thomas Speck abschließend.

Hier finden Sie die Pressemitteilung als Pdf zum Download.

Veröffentlicht am 13. April 2023

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