Auswirkungen von Omikron auf den Schulbetrieb
Veröffentlicht am 24. Januar 2022
Immer mehr Schulen fragen sich, ob die vorhandenen Tests überhaupt sensitiv genug sind, um die Omikron-Variante zuverlässig zu erkennen. „Omikron nimmt leider Fahrt auf und bestimmt immer mehr den Alltag an den Schulen“, stellt der BLV-Vorsitzende Thomas Speck besorgt fest.
- Höchststand der positiv auf Covid-19 getesteten Schülerinnen und Schülern erreicht
- zuverlässige Schnell-Tests notwendig
- geplante Priorisierung der Lehrkräfte bei PCR-Testung ist richtig
- gutes Omikron-Management macht Entlastung für Schulleitungen und Lehrkräfte erforderlich
Stuttgart, den 24. Januar 2022 Immer mehr Schulen fragen sich, ob die vorhandenen Tests überhaupt sensitiv genug sind, um die Omikron-Variante zuverlässig zu erkennen. „Omikron nimmt leider Fahrt auf und bestimmt immer mehr den Alltag an den Schulen“, stellt der BLV-Vorsitzende Thomas Speck besorgt fest. Mehr und mehr Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer werden positiv getestet. Falsch positive oder falsch negative Schnelltests führen zu immer größerem Kommunikations- und Klärungsaufwand mit Schülern, Eltern, Betrieben, Schulleitungen und Gesundheitsämtern.
„Ich setze darauf, dass das Kultusministerium seine Zusage einhält und von den Experten im Sozialministerium schnell klären lässt, inwieweit die eingesetzten Schnell-Tests geeignet sind. Wenn notwendig braucht es zur Sicherung des Präsenzunterrichts eine zügige Bereitstellung geeigneter Tests“, fordert Thomas Speck. Immerhin kommen die versprochenen FFP2-Masken an den beruflichen Schulen an. Ebenso positiv ist, dass eine PCR-Testung auch zukünftig für Lehrkräfte möglich sein soll. Leider fehlt es aber noch immer an zusätzlichem Assistenzpersonal zur Vorbereitung und Durchführung der täglichen Hygienemaßnahmen und Schnell-Tests. Während Hochschulen und Universitäten über zusätzliche Gelder aus dem Risikofonds des Landes für externes Personal verfügen, müssen berufliche Schulen alle Maßnahmen mit ihrem eigenen Personal ohne externe Unterstützung stemmen.
In Anbetracht dessen war es richtig vom Kultusministerium unsere Forderung umzusetzen und den Schulen große Entscheidungsfreiheiten für die Unterrichtsorganisation vor Ort einzuräumen. Denn an den Schulen muss täglich neu organisiert werden, welche Schüler in Präsenz sind, wer Zuhause mit Lernmaterial versorgt werden muss und welche Lehrkräfte zur Verfügung stehen. Einen Teil des Unterrichts können berufliche Schulen zumindest eine Zeit lang digital umsetzen, doch der fachpraktische Unterricht lässt sich nicht so einfach von der Werkstatt in einen virtuellen Lernraum transferieren. Ein solcher Unterricht ohne die Haptik und die maschinelle Ausstattung braucht viel Kreativität seitens der Lehrkräfte. „In Anbetracht der großen Vielfalt der beruflichen Fächer stehen leider immer noch zu wenig zentrale Lernmaterialien für Onlineunterricht bereit“, stellt der BLV-Vorsitzende enttäuscht fest.
Für ein gutes Omikron-Management an den beruflichen Schulen, braucht es jetzt zeitliche Entlastung für die Schulleitungsteams und einen sofortigen Verzicht auf alle nicht dringenden Zusatzaufgaben für Schulleitungen und Lehrkräfte. Und endlich einen klaren Plan der Landesregierung, die Schulen personell besser auszustatten und die viel zu hohen Arbeitszeiten zukünftig abzusenken. Viel zu wenige Nachwuchslehrkräfte beginnen aktuell ihren Vorbereitungsdienst. Das darf nicht so bleiben. Berufliche Bildung in der Fläche zu ermöglichen, ist die beste regionale Wirtschaftsförderung, um die aktuelle Corona-Krise auch in wirtschaftlicher Hinsicht nachhaltig zu überwinden. „Ein einfaches Weiter-so kann ich angesichts der aufopferungsvollen Leistungsbereitschaft der Kolleginnen und Kollegen nicht akzeptieren“, so der BLV-Vorsitzende abschließend.
Hier finden Sie die Pressemitteilung vom 24.01.2022
Veröffentlicht am 24. Januar 2022