BLV zur aktuellen Lage an den beruflichen Schulen
Veröffentlicht am 28. Januar 2021
Netzwerkadministratoren am Limit, mehr Unterstützung für Online-Unterricht und technische Lehrkräfte, RKI-Empfehlungen beachten für flexible Präsenzmodelle mit halben Schülerzahlen
- Netzwerkadministratoren an den Schulen am Limit – BLV fordert dringend Entlastung
- Lehrkräfte wünschen sich mehr Unterstützung für Online-Unterricht mit konkreten Unterrichtsbeispielen
- Infektionszahlen müssen weiter sinken: Dann braucht es flexible Präsenzmodelle mit halben Schülerzahlen, so dass auch fachpraktischer Unterricht möglich wird
„Aus Gesprächen mit Lehrkräften, die die Aufgabe der Netzwerkadministration an der Schule übernehmen, weiß ich, dass diese momentan praktisch keinen Feierabend kennen, was Sie leisten ist außergewöhnlich und unverzichtbar“, stellt der BLV-Vorsitzende Thomas Speck fest. Den Systemadministratoren fällt eine Schlüsselrolle für das Gelingen von Schule mit digitalen Formaten im Fernunterricht zu. Es ist erfreulich, dass die Zahl der digitalen Endgeräte bei Lehrkräften und Schülerinnen und Schülern deutlich gestiegen ist. Dies bedeutet aber für die IT-Verantwortlichen an den Schulen einen deutlich höheren Aufwand. „Die Verwaltung der IT-Systeme ist in der aktuellen Lage äußerst aufwendig, die verantwortlichen Lehrkräfte brauchen dringend Entlastung“, fordert Thomas Speck.
Aus den Schulen kommt nach wie vor der Wunsch nach passgenauen Fortbildungen. Mehr als die Beherrschung der Technik, braucht es Fortbildungsangebote, die Didaktik und Methodik von Fernunterricht anhand konkreter Unterrichtsbeispiele in den Vordergrund stellen. „Ich begrüße sehr, dass das ZSL die Anregungen des BLV aufnimmt und vor allem auch für den fachpraktischen Unterricht kurzfristig Angebote bereitstellen möchte“, so Thomas Speck. „Unsere Lehrkräfte sind durchaus kreativ und lassen sich viel einfallen. Sie haben es verdient, dass die Unterstützungsangebote noch schneller ausgebaut werden.“ Wichtig wären daneben auch fertig ausgearbeitete Unterrichte, die die Lehrkräfte direkt einsetzen können. Für die beruflichen Schulen mit ihrer großen Differenziertheit findet man bisher leider noch sehr wenige Angebote. Für den berufsfachlichen Unterricht an gewerblichen oder hauswirtschaftlichen Schulen ist derzeit kaum etwas zu finden. Vor diesem Hintergrund begrüßt der BLV sehr, dass auch beim Landesmedienzentrum das Angebot für berufliche Schulen ausgebaut wird.
Bei der Frage der Schulöffnungen bleibt der BLV bei seiner bisherigen Haltung: Ausgerichtet an den RKI Empfehlungen braucht es längerfristige Regelungen, die es den Schulen ermöglichen, flexible Präsenzmodelle mit halben Schülerzahlen umzusetzen. „Ich habe großes Vertrauen in unsere beruflichen Schulen. Die Schulleitungen dort werden sicher verantwortlich mit dieser „Freiheit“ umgehen. So kann jede Schule das Modell fahren, das zu den Gegebenheiten an der Schule und zum lokalen Infektionsgeschehen passt. Man kann dann beispielsweise neben den Schülerinnen und Schülern in Prüfungsklassen auch die Klassen, die dringend auf fachpraktischen Unterricht angewiesen sind, flexibel in den Blick nehmen. Jetzt müssen aber erst einmal die Infektionszahlen deutlich gesenkt werden“, so Thomas Speck abschließend.
Hier finden Sie die komplette Pressemitteilung.
Veröffentlicht am 28. Januar 2021