Pressemitteilung zur Ablehnung des Gesetzesentwurfs des Volksantrags zur Einführung des neunjährigen Gymnasiums in Baden-Württemberg
Veröffentlicht am 17. April 2024
Der BLV stimmt der Landesregierung zu. Die Ablehnung des Gesetzesentwurfs des Volksantrags zur Einführung des neuen neunjährigen Gymnasiums in Baden-Württemberg zum kommenden Schuljahr ist richtig. Selbst eine Einführung zum Schuljahr 2025/2026 ist sehr ambitioniert.
Ablehnung des Gesetzesentwurfs ist richtig – Rückkehr zu G9 ist kein isolierter Prozess, sondern hat Auswirkungen auf die gesamte Bildungslandschaft
Wichtige Bildungsbaustellen müssen endlich ins Zentrum der Debatte um G9 rücken
Die Politik muss sicherstellen, dass 70 % eines Schülerjahrgangs die beruflichen Schulen besuchen
Stuttgart, den 17. April 2024 „Die Ablehnung zum kommenden Schuljahr ist richtig. Selbst eine Einführung zum Schuljahr 2025/2026 ist noch sehr ambitioniert. Eine Rückkehr zu G9 ist kein isolierter Prozess, sondern hat Auswirkungen auf die gesamte Bildungslandschaft in Baden-Württemberg. Es gilt mögliche Veränderungen bei den Schülerzahlen und den Personal-, Finanz- und Raumbedarf aller Schularten in den Blick zu nehmen. Dazu gehört neben den Interessen aller Schüler und Eltern auch die Bedarfe von Unternehmen und Schulträgern zu berücksichtigen“, so der BLV-Vorsitzende Thomas Speck heute in Stuttgart.
Zu Recht führt die Kultusministerin in ihrer heutigen Rede im Landtag an, dass es sich bei der Umsetzung um ein bildungspolitisches Großvorhaben handelt, bei dem zahlreiche Aspekte des gesamten Schulsystems berücksichtigt werden müssen.
Solange stehen die beruflichen Gymnasien als G9-Angebot nach wie vor zur Verfügung. Damit bleibt Zeit um wichtige Bildungsbaustellen endlich ins Zentrum der gesellschaftlichen Bildungsdebatte um G9 zu rücken: „Die Förderung des Spracherwerbs in KiTa und Grundschule hilft allen Schularten und muss dringend umgesetzt werden. Angesichts einer Rekordzahl von 380.000 jungen Menschen ohne abgeschlossene Berufsausbildung und einem gleichzeitig riesigen Fachkräftemangel gilt es die berufliche Bildung zu stärken: Die Politik muss sicherstellen, dass 70 % eines Schülerjahrgangs die beruflichen Schulen besuchen, ansonsten werden die Zahl ungelernter junger Menschen einerseits und die Fachkräftelücke andererseits weiter zunehmen. Für dieses Ziel brauchen wir eine engere verbindliche Vernetzung aller allgemeinbildenden Schularten auch der Gymnasien mit den beruflichen Schulen“, fordert der BLV-Vorsitzende abschließend.
Hier finden Sie die Pressemitteilung als Pdf zum Download.
Veröffentlicht am 17. April 2024