Pressemitteilung zum Berufsbildungskongress am 08.03.2024
Veröffentlicht am 8. März 2024
Berufsbildungskongress 2024 von UBW und BLV in Stuttgart: „Berufsbildung zwischen Tradition und Transformation. Wie schaffen wir Verlässlichkeit und Chancengleichheit?“
Küpper: „Wir brauchen eine Verstetigung des Digitalpakts und ein neues Fundament für die Schulträgerschaft im 21. Jahrhundert.“
Speck: „Trotz guter Ansätze wie dem Innovationslabor InnolabBS fehlt es noch an schlüssigen Gesamtkonzepten für Lehrkräftegewinnung, IT-Administration und beim Unterricht in heterogenen Lerngruppen.“
Ministerin Schopper: „Berufliche Bildung ist ein weltweites Markenzeichen. Wir machen sie fit für die Zukunft, etwa bei der Digitalisierung.“
Stuttgart, den 8. März 2024 Berufsbildung auf eine neue Stufe heben und die Akteure vernetzen – das war das Ziel des Bildungskongresses am Freitag, 8. März 2024, im LOOK 21 in Stuttgart. In Zusammenarbeit mit dem Berufsschullehrerverband Baden-Württemberg (BLV) organisierten die Unternehmer Baden-Württemberg (UBW) einen ganzen Tag im Zeichen der Berufsschulbildung. Unter dem Titel „Berufsbildung zwischen Tradition und Transformation. Wie schaffen wir Verlässlichkeit und Chancengleichheit?“ diskutierten Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Bildungswesen die notwendigen Schritte für eine Stabilisierung und Weiterentwicklung der Berufsbildung.
Für die langjährigen Partner BLV und UBW war die Veranstaltung auch eine Gelegenheit, eine Zwischenbilanz zu ziehen. Im Jahr 2021 hatten die Partner sieben Punkte für die damals neue Landesregierung formuliert. Im Bereich Digitalisierung wurden in den vergangenen drei Jahren Erfolge erzielt. „Der Digitalpakt war auch in den beruflichen Schulen wertvoll für die Verbesserung der digitalen Ausstattung“, sagte Stefan Küpper, Geschäftsführer Bildung der UBW. „Doch jetzt brauchen wir eine Verstetigung des Digitalpakts von Bund und Ländern sowie eine grundlegende Neujustierung der Finanzbeziehungen im Rahmen der im Koalitionsvertrag des Landes verabredeten „Schulträgerschaft im 21 Jahrhundert“, so Küpper weiter. Nachbesserungsbedarf gäbe es auch bei der Stärkung von Schulleitungen in der selbstständigen Schule und der landesweiten Weiterentwicklung einer digital unterstützten Lernortkooperation 4.0 von Schulen und Betrieben.
In Sachen Lehrermangel wurden die versprochenen Stellen vom Land geschaffen. „Hier fehlt es eher an Bewerberinnen und Bewerbern“, sagte Thomas Speck, Vorsitzender des BLV. „Hier brauchen wir dringend eine Kampagne zur Nachwuchsgewinnung und attraktive Programme für Seiteneinsteiger aus der Wirtschaft. Nicht wirklich vorangekommen sind wir bei gemeinsamen Mindeststandards der Digitalisierung und bei digitalen Abschlussprüfungen.“ Positiv zu bewerten sei, dass hybride Unterrichtsformen zu einem zentralen Bestandteil der Lehrkräfteausbildung geworden und entsprechende Fortbildungsangebote verfügbar seien. Die Schaffung eines neuen Studienfachs „Digitale Bildung“ stehe zwar noch aus, mit „HubbS“ stehe aber immerhin schon eine bundesweite Plattform zum Austausch und Entwicklung von Unterrichtsmaterialien bereit. „Ich freue mich, dass mit dem Projekt InnolabBS den Schulen bald mehr Zeit zur Unterrichts- und Schulentwicklung mit dem Ziel der Verbesserung des Lernens zur Verfügung stehen wird. Diesen Schwung wünsche ich mir auch für die weiteren Baustellen wie Lehrkräftegewinnung und IT-Support auf Industrieniveau“, so Thomas Speck.
Baden-Württembergs Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) betonte beim Berufsbildungskongress 2024 von UBW und BLV, wie enorm wichtig die beruflichen Schulen sind. „Die berufliche Bildung in Baden-Württemberg ist ein weltweites Markenzeichen und wirklich Aushängeschild für unser Land – das habe ich erst jüngst wieder bei meiner Reise nach Indien feststellen dürfen“, sagte Schopper. „Gemeinsam mit Ihnen allen arbeiten wir sehr engagiert daran, die beruflichen Schulen fit für die Zukunft zu machen. Digitalisierung ist hier eines der Topthemen. Den Lehrkräften steht schon bald der digitale Arbeitsplatz bereit. Und ich bin sehr optimistisch, dass wir die Verhandlungen mit dem Bund über die Fortsetzung des DigitalPakts gut abschließen.“
Hier finden Sie die Pressemitteilung als Pdf zum Download.
Veröffentlicht am 8. März 2024