BLV-Pressemitteilung: Abbau von Lehrerstellen

Veröffentlicht am 14. Juli 2017

Abbau von Lehrerstellen muss gestoppt werden. Große Gefahren für die Unterrichtsversorgung im kommenden Schuljahr. BLV-Vorsitzender Herbert Huber wendet sich eindringlich an Kultusministerin Eisenmann und Finanzministerin Sitzmann.

STUTTGART, 14.7.2017: Den beruflichen Schulen fehlen zum kommenden Schuljahr ca. 434 Lehrkräfte. BLV-Vorsitzender Herbert Huber appelliert an die Kultusministerin Eisenmann und Finanzministerin Sitzmann: „Der Abbau von Lehrerstellen muss gestoppt werden. Ich sehe große Gefahren für die Unterrichtsversorgung.“

Nach Angaben des Kultusministeriums ergibt sich für das kommende Schuljahr (2017/18) ein Stellenbedarf von 1.147 Stellen für die Lehrereinstellung an den beruflichen Schulen. Demgegenüber stehen 923 Stellen, die zur Einstellung zur Verfügung stehen. Dies macht bereits ein Minus von 224 Stellen. Dazu kommen noch Stellenstreichungen in Höhe von 210 Stellen. Somit ergibt sich für das nächste Schuljahr ein Minus von 434 Stellen. Diese Zahlen sind alarmierend. Der BLV warnt mit Nachdruck vor einer deutlichen Verschlechterung der Unterrichtsversorgung an den beruflichen Schulen. Der BLV geht davon aus, dass das Unterrichtsdefizit, das aktuell 1,7 % beträgt, und die Überstundenbugwelle, deren Gegenwert ca. 1.800 Deputaten umfasst, steigen werden.

„Drohende Unterrichtsausfälle führen zu erheblichem Qualitätsverlust, darunter leiden Schüler und Ausbildungsbetriebe gleichermaßen. Unter diesen Bedingungen wird die von der Politik geforderte Integration von Flüchtlingen scheitern“, warnt BLV-Vorsitzender Herbert Huber.

Schon jetzt gilt es die nächste Einstellungsrunde für das Schuljahr 2018/19 in den Blick zu nehmen. An den beruflichen Schulen sind 705 Stellen zeitlich befristet bis 31.07.2018. Dazu kommen noch 200 Stellen, die von den allgemeinbildenden Gymnasien ausgeliehen wurden. Die Weiterfinanzierung ist ungeklärt. „Nur mit viel Einsatz und Überzeugungsarbeit konnten wir schon in diesem Jahr Schlimmeres verhindern“, zeigt sich Herbert Huber (BLV) kämpferisch. Zum 31.07.2017 sollten bereits 289 Stellen aus dem Kontingent zur Flüchtlingsbeschulung wegfallen. Im Mai konnte der BLV aber eine Verlängerung dieser Stellen erreichen. Wir unterstützen jede Initiative des Kultusministeriums die dringend benötigten Finanzmittel vom Finanzministerium einzufordern. Wir appellieren an die Finanzministerin und die Landtagsabgeordneten sich ihrer Verantwortung gegenüber den jungen Menschen und der Gesellschaft zu stellen. Es kann nicht sein, dass Bildungspolitik nur reine Mangelverwaltung wird. Einsparauflagen ohne jeden Bezug zur schulischen Realität schaffen Bildungslücken, die in Zukunft richtig teuer werden.

Der BLV fordert daher bereits jetzt

–       die Entfristung der 705 dringend benötigten Lehrerstellen zur Qualifizierung von Geflüchteten

–       die Weiterfinanzierung der 200 ausgeliehenen Stellen zur Sicherung der Unterrichtsversorgung an den beruflichen Schulen.

Sie finden diese Pressemitteilung außerdem hier im PDF-Format.

Veröffentlicht am 14. Juli 2017

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