BLV-Pressekonferenz: Hängepartie für Berufliche Schulen
Veröffentlicht am 4. September 2017
Das demnächst beginnende neue Schuljahr wirft schon jetzt Fragen und Probleme auf. Der Lehrermangel und die „Qualitätsoffensive“ der Landesregierung sind nur die wichtigsten Stichpunkte. Unter anderem hierzu bezog der BLV in der heutigen Landespressekonferenz ausführlich Stellung.
Zum Lehrermangel:
Etwa 920 neue Lehrkräfte können am kommenden Freitag (08.09.2017) ihren Dienst an den rund 300 beruflichen Schulen des Landes antreten. Damit bleibt das Kultusministerium hinter seiner eigenen Bedarfsrechnung in Höhe von 1.147 Stellen zurück. Dies macht bereits ein Minus von 227 Stellen. Dazu kommen noch Stellenstreichungen in Höhe von 210 Stellen. Damit ergibt sich für das Schuljahr 2017/2018 insgesamt ein Minus von 437 Stellen. Diese Zahlen sind alarmierend. Der BLV warnt mit Nachdruck vor einer deutlichen Verschlechterung der Unterrichtsversorgung an den beruflichen Schulen. Der BLV geht davon aus, dass das Unterrichtsdefizit, das aktuell 1,7 % beträgt, und die Überstundenbugwelle, die bei über 1.700 Deputaten liegt, steigen.
Zum Qualitätskonzept der Landesregierung:
„Wir sind gesprächsbereit.“ Mit diesen Worten zeigte sich der Vorsitzende des Berufsschullehrerverbandes Baden-Württemberg (BLV) Herbert Huber offen für ein neues Qualitätskonzept an den beruflichen Schulen. Der BLV sieht die Chance Fehler der Vergangenheit zu korrigieren: „Aber nicht alles war schlecht. Darüber gilt es zu reden. Eins ist ganz klar, wir wollen beteiligt werden!“ so Huber. So soll laut Kultusministerium die Ausgestaltung der zum 01.01.2019 einzurichtenden beiden neuen Institute mit Hilfe einer Lenkungsgruppe und Projektgruppen geklärt werden. „Der BLV bietet hier seine konstruktive Mitarbeit an“, so Herbert Huber weiter.
Gleichzeitig warnt der Vorsitzende: „Eine weitere Mehrbelastung der Lehrerinnen und Lehrer und der Schulleitungen ohne Zeitausgleich werden wir nicht mittragen. Ohne die Unterstützung und Mitarbeit aus den Schulen wird das neue Konzept ein teurer Schuss in den Ofen ohne Wirkung an der Basis“, so BLV-Vorsitzender Herbert Huber. Diese Unterstützung und Mitarbeit aus den Schulen kann das Kultusministerium nicht zum Nulltarif bekommen.
Hier finden Sie die komplette Pressemitteilung zur heutigen Landespressekonferenz!
Veröffentlicht am 4. September 2017