BLV zu den Ergebnissen des IQB-Bildungstrends 2016
Veröffentlicht am 13. Oktober 2017
Laut den Ergebnissen des IQB-Bildungstrends haben sich auch die Leistungen der Schüler an den Beruflichen Schulen in Baden-Württemberg negativ entwickelt. Der BLV fordert deswegen ausdrücklich die Förderung der Schüler in allen Schularten.
„Die Ergebnisse und Befunde des IQB-Bildungstrends 2016 überraschen mich nicht“, stellte der Vorsitzende des Berufsschullehrerverbands (BLV), Herbert Huber, am 13.10.2017 in Stuttgart fest. Diese Entwicklung der Schülerleistungen nach unten hat sich seit Jahren nicht nur in der Grundschule, sondern auch an den Beruflichen Schulen abgezeichnet.
Der BLV sieht gute und begrüßenswerte Lösungsansätze des Kultusministeriums für die Grundschulen und geht davon aus, dass die Schlussfolgerungen – wie etwa klar angeleiteter Unterricht, Förderung zugewanderter Kinder, Förderung leistungsstarker und leistungsschwächerer Schüler und konsequentes Üben von Lesen, Rechnen und Schreiben – umgesetzt werden, auch wenn die Maßnahmen teuer sind. Allerdings – so Herbert Huber – müssen diese Maßnahmen zusätzlich und nicht zu Lasten anderer Schularten finanziert werden.
Der BLV-Vorsitzende wies ausdrücklich darauf hin, dass an Beruflichen Schulen noch mindestens sechs oder sieben Jahre Schüler*innen unterrichten müssen, die noch nicht in diesem Maße und Umfang gefördert wurden, wie das Kultusministerium dies alsbald beabsichtig. Daher benötigen die Beruflichen Schulen zusätzliche Ressourcen, um diese Defizite auffangen zu können. „Wir können im Interesse der Jugendlichen nicht auf Ergebnisse wissenschaftlicher Untersuchungen warten, die genau das diagnostizieren, was der BLV seit Jahren fordert und was erfahrene Lehrer an Beruflichen Schulen seit Jahren schon wissen und dem Verband mitteilen“, betonte BLV-Vorsitzender Herbert Huber in seinem Statement. Kein Kind, kein Jugendlicher soll verloren gehen. Dieser Grundsatz gilt auch an Beruflichen Schulen und für die Schüler, die an Beruflichen Schulen unterrichtet werden. Wenn das Kultusministerium die Ressourcen an Beruflichen Schulen nicht kräftig aufstockt, werden diese Jugendlichen durchs Raster fallen. „Das kann doch kein verantwortlicher Bildungspolitiker ernsthaft wollen“, betonte Herbert Huber.
Bei einem statistischen Defizit von ca. 2 % sind zusätzlichen Fördermaßnahmen natürliche Grenzen gesetzt. Das kann so nicht bleiben. Die Berechtigung der Ressourcenforderung aus der BLV-Landespressekonferenz vom 04.09.2017 ist überhaupt nicht zu zweifeln. Umso mehr gehen wir davon aus, dass alle an der Bildungspolitik gemeinsam nach gangbaren Wegen suchen, so Herbert Huber abschließend.
Hier finden Sie die Zumeldung des BLV als Datei.
Veröffentlicht am 13. Oktober 2017