Pressemitteilung von ADV und BLV zur Reform der Schulstruktur
Veröffentlicht am 13. Mai 2024
Berufliche Schulen müssen bei der Reform des Schulsystems im Fokus bleiben. Der BLV fordert gemeinsam mit der Direktorenvereinigung beruflicher Schulen konkrete Taten zur Stärkung der beruflichen Schulen. Denn angesichts einer Rekordzahl von 380.000 junge Menschen ohne abgeschlossene Berufsausbildung bedarf es mehr Fördermöglichkeiten.
Berufsorientierung an allgemeinbildenden Schulen muss von Expertinnen und Experten für berufliche Bildung gemacht werden.
Stuttgart, den 13. Mai 2024 Sowohl Chancen als auch Herausforderungen der beruflichen Schulen finden in der jüngsten Pressemeldung des Kultusministeriums zu den Reformplänen des Schulsystems keinerlei Erwähnung: „Es ist erschreckend, dass man von Seiten des Kultusministeriums die beruflichen Schulen in der jüngsten Pressemeldung zum grundsätzlichen Umbau des Schulsystems nicht einmal erwähnt“, äußert sich der neugewählte Vorsitzende der Direktorenvereinigung beruflicher Schulen, Dr. Christoph Franz, enttäuscht.
„Neben der allgemeinen Hochschulreife an den beruflichen Gymnasien bieten berufliche Schulen über duale Ausbildung, Meister- und Technikerzentren Abschlüsse auf Bachelorniveau an. Beste Aufstiegs- und Gehaltschancen für junge Menschen und gleichzeitig Nachwuchsschmiede für den enormen Fachkräftebedarf unserer Unternehmen und Handwerksbetriebe. Dazu eine herausragende Integrationsleistung, wenn es darum geht jugendliche Geflüchtete für den Arbeitsmarkt vorzubereiten. Wo bleibt da der Fokus der Politik?“, äußert sich der BLV-Vorsitzende Thomas Speck frustriert. Dr. Christoph Franz fügt hinzu: „Anscheinend misst man den beruflichen Schulen so wenig Bedeutung bei, dass sie bei der Stärkung beruflicher Orientierung bisher vom Kultusministerium nicht einmal erwähnt werden. Wer soll das denn machen, wenn nicht die Expertinnen und Experten für berufliche Bildung?“
Um den beruflichen Weg über die allgemeinbildenden Schulen zu stärken benötigt es eine Gleichbehandlung der beruflichen Gymnasien, die momentan in ihrem Unterrichtsangebot auf Grund der Versorgungslage im Vergleich zu den allgemeinbildenden Gymnasien deutlich benachteiligt sind. Angesichts einer Rekordzahl von 380.000 jungen Menschen ohne abgeschlossene Berufsausbildung und einem gleichzeitig riesigen Fachkräftemangel muss die Politik sicherstellen, dass 70 % eines Schülerjahrgangs die beruflichen Schulen besuchen und dort die Fördermöglichkeiten vorfinden, die sie brauchen, um erfolgreich eine Ausbildung zu absolvieren. „Wo bleibt die klare Zusicherung für die dringend benötigten Ressourcen an den beruflichen Schulen? Die Rede von der individuellen Fördermöglichkeit für jeden Jugendlichen droht an den beruflichen Schulen zu einer bloßen Floskel zu werden“, befürchten Dr. Christoph Franz und Thomas Speck.
Hier finden Sie die Pressemitteilung als Pdf zum Download.
Veröffentlicht am 13. Mai 2024