BLV zur Corona-Teststrategie

Veröffentlicht am 2. Juli 2020

Es braucht viel mehr als eine bloße Corona-Teststrategie. Freiwillige Tests bei Bedarf. Ein klares Hygienekonzept auch für den fachpraktischen Unterricht. Mehr Hilfen bei der Digitalisierung.

Freiwillige Tests bei Bedarf geben Sicherheit

Für Werkstätten, Labore und Co braucht es ein eigenes Hygienekonzept

Mangelhafte Digitalisierungsstrategie fördert Unsicherheit

„Viele Lehrerinnen und Lehrer sind verunsichert. Da können freiwillige Tests bei Bedarf mehr Sicherheit geben“, so der BLV-Vorsitzende Thomas Speck heute in Stuttgart. Darüber hinaus fordert der BLV ein klares Hygienekonzept, das die besondere Situation der beruflichen Schulen auch widerspiegelt. Dazu braucht es viel mehr als freiwillige Corona-Tests: Die Beratungs- und Unterstützungsmöglichkeiten durch den Betriebsärztlichen Dienst müssen deutlich ausgebaut werden. „Die besondere Situation im fachpraktischen Unterricht, in Werkstätten, Laboren, bei den Nahrungsberufen oder in den medizinisch-pflegerischen Bereichen braucht ein ganz eigenes Hygienekonzept. Häufig werden Schulleitungen und Lehrkräfte mit Ihren Problemen vor Ort allein gelassen“, stellt der BLV-Vorsitzende enttäuscht fest. In vielen Fällen konnten die gesetzlichen Mindeststandards des Arbeits- und Gesundheitsschutzes wegen fehlender Finanzmittel und fehlendem Personal schon lange vor Corona nicht eingehalten werden. Und wenn doch, dann aufgrund erheblicher Mehrarbeit von Schulleitungen und Lehrkräften. An den Schulen ist häufig unklar, wer eigentlich zuständig ist, Schulträger oder Kultusministerium. Diese Missstände deckt die Pandemie schonungslos auf.

„Ich erlebe eine hohe Motivation bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Kultusministeriums und des Zentrums für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL), schnell Hilfen für den digitalen Fernunterricht bereitzustellen. An den Schulen vor Ort kommt davon jedoch viel zu wenig an“, so der BLV-Vorsitzende. Es ist unklar welche digitalen Hilfsmittel, Software und Apps im Unterricht erlaubt sind. Fortbildungsangebote sind nicht bekannt. Fragen zur Notengebung offen. Die allermeisten Lehrkräfte verwenden private Notebooks und Tablets ohne irgendeinen technischen Support. Bei wichtigen Fragen des Datenschutzes fehlen umsetzbare und verlässliche Vorgaben. „Dies alles trägt zur Unsicherheit bei, so dass sich viele Lehrkräfte nicht nur Gedanken über eine mögliche Infektion machen, sondern darüber wie Sie Ihre Schülerinnen und Schüler in einem möglichen Lockdown mit gutem digitalen Unterricht versorgen können“, ist sich der BLV-Vorsitzende Thomas Speck sicher.

 

Veröffentlicht am 2. Juli 2020

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