BLV zu den Berichten über die Empfehlungen des Landesdatenschutzbeauftragten zum Pilotversuch MS365
Veröffentlicht am 26. April 2021
Berufliche Schulen haben im Gegensatz zu allen anderen Schularten Industrie-, Handels-, und Handwerksbetriebe an ihrer Seite. Zur Erfüllung des Bildungsauftrages werden Open-Source-Produkte und Lizenzsoftware benötigt – datenschutzkonform und sicher.
- Zur Erfüllung unseres Bildungsauftrages brauchen berufliche Schulen Lizenzsoftware und Open-Source-Produkte.
- Berufliche Schulen sollten auch die Software einsetzen können, die in Industrie-, Handels-, und Handwerksbetrieben üblich ist.
- Umstellung auf ein neues System für betroffene Schulen in der Pandemie nicht leistbar.
- Neben einer Lernplattform braucht es eine Schulverwaltungs-Cloud zur sicheren Speicherung von Schülerdaten und eine Cloud zur digitalen Lernortkooperation.
Stuttgart, den 26. April 2021 „Berufliche Schulen sind anders! Wir sind nicht alleine, sondern wir haben im Gegensatz zu allen anderen Schularten Industrie-, Handels-, und Handwerksbetriebe an unserer Seite. Zur Erfüllung unseres Bildungsauftrages brauchen wir Open-Source-Produkte und Lizenzsoftware. Unsere Schulen müssen beides verwenden können, datenschutzkonform und sicher“, fordert der BLV-Vorsitzende Thomas Speck heute in Stuttgart.
Datenschutzkonforme Lösung für eine weitere Nutzung von MS 365
Der Politik ist es in den vergangenen Jahren nicht gelungen eine rechtssichere und funktionierende Bildungsplattform mit Software auf Industriestandard bereitzustellen. Lehrkräfte und Schulleitungen, die sich selbst geholfen haben und wie so oft eigene pragmatische Wege finden mussten, werden im Stich gelassen. Erst im Februar auf dem Bildungskongress von BLV und dem Verband der Unternehmer BW hatten die Fraktionsvorsitzenden von Grünen und CDU, Schwarz und Reinhart, den beruflichen Schulen zugesagt, datenschutzkonforme Lösungen für eine weitere Nutzung von MS 365 zu suchen und auch die Förderung von Moodle/BigBlueButton voranzubringen.
Umstellung in der aktuellen Lage für viele berufliche Schulen nicht leistbar
Laut OECD wird die berufliche Bildung eine Schlüsselrolle in der Erholungsphase nach der Covid-19-Pandemie spielen.1 Unser Berufsbildungssystem wird international geachtet, ja wir werden darum beneidet. Berufliche Schulen müssen auch zukünftig innovativ und digital sein, in alle Richtungen. Schulen jetzt in der Pandemie, die Nutzung von MS 365 zu untersagen, wäre genauso falsch wie die Förderung von Open-Source-Alternativen einzustellen.2 „In der aktuellen Lage ist die Umstellung auf ein neues System für viele berufliche Schulen nicht leistbar“, stellt Thomas Speck fest.
Bundesweite Lösung für berufliche Schulen
Für die Zukunft muss sich Microsoft beim Datenschutz bewegen. Damit dies gelingt brauchen berufliche Schulen eine bundesweite Lösung. Es ist vollkommen unsinnig, dass jedes Bundesland eine eigene Lösung für eine Bildungsplattform entwickelt. Neben einer Lernplattform braucht es eine Schulverwaltungs-Cloud zur sicheren Speicherung von Noten und Schülerdaten und eine Cloud zur digitalen Lernortkooperation um gemeinsame digitale Lernmaterien und Lernumgebungen mit den Ausbildungsbetrieben zu schaffen und nutzen zu können. „Passiert nichts, gefährdet dies den Wirtschaftsstandort und die berufliche Zukunft der jungen Menschen in Baden-Württemberg“, so der BLV-Vorsitzende abschließend.
1 Laut OECD-Bericht Education at a glance vom 08.09.2020.
2 Laut BLV-Umfrage vom März 2021 nutzen 37 % der beruflichen Schulen MS 365/Teams und 42 % Moddle/BigBlueButton, 13 % beides.
Hier finden Sie die Pressemitteilung als PDF-Datei.
Bildnachweis: pixabay.com
Veröffentlicht am 26. April 2021